AWO sorgt sich um Leistungsfähigkeit der Jobcenter in Weser-Ems!

16.11.2010
Kürzungen zu Lasten von 50.000 Arbeitslosen/62,7 Mio. Euro fehlen.

Angesichts der dramatischen Haushaltskürzungen, die für das Jahr 2011 im Eingliederungstitel der Bundesagentur für Arbeit vorgesehen sind, befürchtet der AWO Bundesvorstand erhebliche Einbußen der Leistungsfähigkeit der Jobcenter.

Dr. Harald Groth, Bundesvorstandsmitglied und Vorsitzender der AWO Weser-Ems rechnete die Konsequenzen dieser neuen Gesetzgebung auf das Gebiet Weser-Ems um: Für den Arbeitslosengeld II-Bereich standen in Weser-Ems im Jahr 2010 für 49.030 betroffene Menschen noch rund 207 Mio. Euro zur Verfügung. Im kommenden Jahr werden es nur noch 166 Mio. Euro sein. Von diesen Mitteln sind allerdings nochmals 12,1 Prozent für die Bundesprogramme „Beschäftigungspakt für Ältere, „Kommunalkombi“ und „Bürgerarbeit“ blockiert. Folglich stehen effektiv nur rund 144 Mio. Euro für Leistungen zur Eingliederung nach SGB II zur Verfügung. Gegenüber dem laufenden Jahr entspricht dieses einer Kürzung von rund 62,7 Mio. Euro.

Dr. Groth befürchtet, dass die Jobcenter aufgrund der Mittelkürzungen in erster Linie mit Blick auf ihr Budget agieren und nicht mehr in der Lage sind, den Langzeitarbeitslosen ein individuell sinnvolles Eingliederungskonzept anzubieten. Von den Kürzungen im Zuge der Haushaltskonsolidierung sind damit in erheblichem Maße Langzeitarbeitslose und Menschen mit fehlender oder geringer Schul- und Berufsausbildung betroffen.

Die AWO plädiert des Weiteren für mehr Effizienz der eingesetzten Mittel, um letztlich die Vermittlung in Arbeit für einen möglichst großen Kreis der Arbeitslosengeld-II-Empfänger zu erreichen. Aus Sicht der AWO müssen die Arbeitsvermittler und Fallmanager in den Jobcentern in ausreichender Zahl mit längerfristigen Arbeitsverträgen beschäftigt und kontinuierlich weitergebildet werden. „Denn ein gutes Fallmanagement ist entscheidend für die Vermittlung in Arbeit. Die eingesparten 62,7 Mio. Euro in Weser-Ems werden sich mittelfristig als Bumerang entwickeln und mehr Kosten verursachen als jetzt kurzfristig eingespart wird“, betont Dr. Groth.

Kontakt:

AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V.
Hannelore Hunter-Roßmann
Klingenbergstraße 73
26133 Oldenburg
Telefon: 04 41/48 01-1 93
hunter-rossmann@zentrale.awo-ol.de

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