Ausbau der Kinderbetreuung bis 2013 und Qualifikation von Fachkräften müssen zügig vorangetrieben werden!
Mindestens so bedeutsam für eine zukunftstaugliche Kinderbetreuung "ist aber auch die Qualifikation und Gewinnung von Fachkräften", unterstreicht Wolfgang Stadler am Rande einer AWO-Konferenz zum Thema 'Qualität in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege' in Berlin. Von den Kindertagespflegepersonen verfügen inzwischen 28 Prozent über eine Qualifikation von mindestens 160 Stunden, was ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist. Die AWO spricht sich für eine weitere Anhebung der Qualifikationsanforderungen in der Kindertagespflege aus. "Für die Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen haben deshalb mit der Qualifikationsreihe Fachkraft U3 den Fokus auf Qualifikation zur Förderung der Kinder unter drei Jahren gelegt", so der AWO-Bundesvorsitzende.
Entscheidend sei zudem für alle Fachkräfte deren Bezahlung. Gerade in der Kindertagespflege sind die finanziellen Rahmenbedingungen bundesweit zu evaluieren und so zu gestalten, dass die Qualitätsentwicklung im Arbeitsfeld vorangebracht werden kann. "Denn eine berufliche Perspektive mit hohen Anforderungen an Qualifizierung wird nur dann attraktiv sein, wenn gesellschaftliche Anerkennung und leistungsgerechte Bezahlung zu erwarten sind" betont Wolfgang Stadler.
Die Fachkraft-Kind-Relation, die das Verhältnis der betreuenden Person zu den betreuten Kindern umschreibt liegt laut allen verfügbaren Erhebungen derzeit bei 1:6 bzw. 1:8. Alle Experten sind sich einig, dass ein Verhältnis von 1:4, besser noch: von 1:3 benötigt wird. Dies erfordert die Aufstockung von Personal und zugleich deren angemessenen Qualifikation. "Wir können es drehen und wenden wie wir wollen: Wenn es alle Beteiligten mit der Kinderbetreuung ernst meinen, muss bis 2013 und weit darüber hinaus viel Geld in die Hände genommen werden, um gute Betreuungsstrukturen zu schaffen und entsprechend Personal einzustellen", so der AWO-Bundesvorsitzende. Das Vorhaben der Bundesfamilienministerin, 400 Millionen Euro zur Einrichtung von 4.000 halben Stellen für drei Jahre zu finanzieren sei zwar begrüßenswert, im Verhältnis zu den 50.000 Einrichtungen "ist dies aber auch nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein."
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