Lotte-Lemke-Haus: 1. Spatenstich für Erweiterung und Umbau

22.09.2010
AWO investiert eine Million Euro in Gesundheitszentrum für Mütter und Kinder für qualitative Verbesserungen

Mit dem heutigen ersten Spatenstich startet die AWO Weser-Ems die Erweiterung und den Umbau des AWO Gesundheitszentrums für Mütter und Kinder "Lotte-Lemke-Haus". Rund eine Million Euro werden in verschiedene Baummaßnahmen investiert, bei der ausschließlich der qualitative Aspekt im Vordergrund steht und keine Erweiterungen der Bettenkapazitäten vorgenommen werden. In einem Neubau entsteht ein neuer Bewegungsraum, ein Bereich für die Ergotherapie sowie Personal- und Betriebsratsräumlichkeiten. Eine neue Lehrküche für die Ernährungsberatung wird im dann ehemaligen Bewegungsraum eingerichtet, auch die Arzträume werden erweitert und umgestaltet und finden hier ebenfalls ihren neuen Platz. Des Weiteren werden die Rezeption und der Verwaltungsbereich vergrößert und modernisiert. Außerdem wird zukünftig ein Appartment für Patientinnen zur Verfügung stehen, die eine Kurverlängerung beantragen. "Nach Beendigung der Baumaßnahmen wird das "Lotte-Lemke-Haus" für unsere Patienten im Rahmen ihrer Mutter/Kind-Kur noch attraktiver sein", so Dr. Harald Groth, Vorsitzender des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems e.V. Das "Lotte-Lemke-Haus" wurde 1988 als Kureinrichtung für Mütter und ihre Kinder errichtet. Mehrere Umbauten und Sanierungen brachten die Einrichtung in den vergangenen Jahren immer wieder auf den neuesten Stand. Die jetzigen Baumaßnahmen sind allerdings deutlich umfangreicher als in der Vergangenheit.

Die ganzheitliche Arbeit im interdisziplinären Team des Lotte-Lemke-Hauses hat zum Ziel, die gesundheitliche und psychosoziale Situation der Patientinnen zu stabilisieren. Es soll an vorhandene Ressourcen bei den Frauen und Kindern im Alter von drei bis zwölf Jahren angeknüpft werden. Unter kompetenter medizinischer, pädagogischer und therapeutischer Anleitung sollen Möglichkeiten entwickelt werden, selbstbestimmt und autonom Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen, um aktiv an einer anhaltenden gesundheitlichen Verbesserung zu arbeiten und drohenden Erkrankungen vorzubeugen.

Die Lebenssituationen von Familien führen heute mit ihren vielfältigen Anforderungen zu immer mehr Befindlichkeitsstörungen und Erkrankungen im physischen und psychischen Bereich. Häufig tragen Frauen die Alleinverantwortung für die Erziehung der Kinder und müssen zudem den eigenen beruflichen Anforderungen gerecht werden. Kommen dann beispielsweise noch chronische Erkrankungen der Kinder oder die Pflege älterer Familienmitglieder hinzu, ist schnell ein Punkt erreicht, an dem die Frauen am Ende ihrer Kräfte sind. Depressionen auf Grund einer ständigen Überforderung, das Burn-out-Syndrom oder andere gesundheitliche Beeinträchtigungen können die Folge sein. "Durch eine Auszeit in einer Mutter/Kind-Kur kann vielen Erkrankungen vorgebeugt werden, schon vorhandene Beeinträchtigungen abgemildert oder Verschlechterungen entgegengewirkt werden", so die Leiterin des AWO Gesundheitszentrums "Lotte-Lemke-Haus", Annemarie Richter.

Dr. Harald Groth kritisierte die restriktive Bewilligungspraxis von Mutter-Kind-Kuren. Obwohl der Gesetzgeber zuletzt durch die Gesundheitsreform 2007, diese Maßnahmen als Pflichtleistungen der Krankenkassen gestärkt hat und hier der Grundsatz ambulant vor stationär nicht gilt, haben die betroffenen Familien häufig mit Ablehnungen seitens der Krankenkassen zu kämpfen. "Es ist wenig verständlich, wenn Mütter in Widerspruchsverfahren ihren gesetzlichen Anspruch, der im Kurantrag ja auch medizinisch attestiert wird, erst durchsetzen müssen", mahnte Dr. Groth an. Nach einer Studie der AOK sind rund 20 Prozent (2,1 Millionen) der Mütter kurbedürftig. Auch im ersten Quartal 2010 zeigte sich allerdings wieder ein deutlicher Rückgang der bewilligten Kuren.

Allgemeine Informationen zur AWO Weser-Ems

Die AWO Gruppe Weser-Ems beschäftigt im gesamten Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Weser-Ems rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 60 Einrichtungen der Kinder, Jugend- und Familienhilfe, der Altenhilfe und der Hilfe für Menschen mit seelischen Behinderungen.

Der AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. mit seinen 14.000 Mitgliedern, 13 Kreisverbänden und 160 Ortsvereinen wird ehrenamtlich durch den Vorsitzenden Dr. Harald Groth und seine beiden Stellvertreter Dr. Lothar Knippert und Hermann Bontjer geführt. Das operative Geschäft des Vereins und der Gesellschaften leitet Verbandsgeschäftsführer Thomas Elsner zusammen mit den Geschäftsführern Torsten Brandes und Marco Mohrmann.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Hannelore Hunter-Roßmann
(Verbands- und Unternehmenskommunikation)
Telefon: 04 41/48 01-1 93 oder 0170/8 35 60 47
hunter-rossmann@zentrale.awo-ol.de

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