Studie belegt erfolgreiche Arbeit der AWO Sprachheileinrichtungen!

09.08.2010

Passgenaue Therapie ermöglicht schnelle Rückführung in Regelkindergarten oder -schule.

Die AWO Weser-Ems legt eine umfangreiche Evaluationsstudie vor, die die erfolgreiche Behandlung von sprachgestörten Kindern belegt. Dazu wurde über einen Zeitraum von vier Jahren die interdisziplinäre Sprachheilarbeit und deren Wirksamkeit in den Sprachheilkindergärten der AWO unter die Lupe genommen. Bei den untersuchten Kindern wurden zusätzlich zur Sprachentwicklung auch die sozial-emotionale und kognitiv-kreative Entwicklung beobachtet, dokumentiert und ausgewertet. Die Studie führte Theodor Bruns, Psychologe im Sprachheilzentrum Wilhelmshaven, durch.

Bei allen Kindern, die einen Sprachheilkindergarten besuchen, besteht eine schwere Entwicklungsstörung der Sprache. Sie können sich nicht ausreichend verständlich machen, weil unter anderem Probleme in der Lautbildung und in der Grammatik bestehen. Viele dieser Kinder weisen aufgrund dieser Störungen zudem soziale und emotionale Schwierigkeiten auf.

Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die meisten Kinder nach der ein- bis eineinhalbjährigen Behandlung verständlich sprechen können und einen altersüblichen Entwicklungsstand aufweisen. Ebenfalls zeigen sich deutliche Kompetenzzuwächse der Kinder in sozial-emotionalen und kognitiv-kreativen Bereichen. Durch den ganzheitlichen Behandlungsansatz verbessern sich die kommunikativen Fähigkeiten der Kinder deutlich. Vor dem Hintergrund des hohen Stellenwertes von Kommunikation in allen Lebensbereichen können die Kinder mit den erweiterten sprachlichen Fähigkeiten aktiv am gesellschaftlichen/gemeinschaftlichen Leben teilhaben. So gelingt die Bewältigung neuer Entwicklungsaufgaben bei der Rückkehr in die Kindertagesstätte und beim Übergang zur Schule.

Heute fast unvorstellbar: Kinder mit Sprachstörungen durften in den 50er Jahren keine Regelschule besuchen, sondern mussten ungeachtet ihrer Intelligenz auf eine Sonderschule gehen. Um diesem Missstand Abhilfe zu leisten, entwickelte die AWO Weser-Ems Ende der 50er Jahre gemeinsam mit dem Land Niedersachsen ein vollkommen neues Konzept zur Behandlung von sprachgestörten Kindern. Durch den interdisziplinäre Ansatz dieses Konzepts werden die Kinder ganzheitlich mit dem Ziel behandelt, möglichst zeitnah eine Regeleinrichtung, sei es Schule oder Kindergarten, besuchen können.

Mit sechs Sprachheilambulanzen, fünfzehn Sprachheilkindergärten (zwei davon mit einer Hörbehindertengruppe und einer mit einer Integrationsgruppe), drei stationären Sprachheilzentren sowie einer Förderschule "Sprache und Lernen" kann die AWO Kinder, Jugend & Familie Weser-Ems GmbH, als Tochterunternehmen der AWO Weser-Ems, den von Sprachstörungen betroffenen Menschen jeglichen Alters heute ein flexibles und passgenaues Angebot in der gesamten Region Weser-Ems vorhalten.

Zur Evaluationsstudie der AWO Kinder, Jugend & Familie Weser-Ems GmbH gelangen Sie hier!

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