20 Jahre "AWO Wohnpark Großefehn"

06.08.2010
Ehemaliges Kreisaltenheim hat lange Historie / Enge Verbindung zur Gemeinde Großefehn

Im April 1990 wurde der AWO Wohnpark Großefehn an seinem heutigen Standort eröffnet, doch die Ursprünge der Einrichtung gehen bis in das 19. Jahrhundert zurück. 1868 standen erste Gebäude eines Armen- und Siechenhauses in der Schrahörnstraße in Mittelgroßefehn. Später wurde daraus ein Kinder- und Jugendheim, danach ein Fürsorgeheim, unter anderem für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Suchtproblemen. Dann betrieb der Landkreis Aurich hier das sogenannte Kreisaltenheim. 1985 übernahm die AWO Weser-Ems vom Landkreis die Trägerschaft des Hauses und beschloss wenige Jahre später einen Standortwechsel. Mitten in der Gemeinde Großefehn am Bahnhofsplatz 5 und nicht wie vorher am Rande des Ortes.
"Diese Entscheidung war goldrichtig, denn Menschen, die pflegebedürftig sind, gehören selbstverständlich zur Gesellschaft und damit auch in und nicht an den Rand von Städten, Gemeinden und Dörfern", betonte Dr. Harald Groth, Vorsitzender des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems, in seinem Grußwort beim Festakt zum runden Geburtstag der Einrichtung am jetzigen Standort. Dass der AWO Wohnpark Großefehn im Herzen der Gemeinde verortet ist, spiegelt sich auch im täglichen Leben wieder.

Unter dem Motto "Generationen innerhalb unserer Gemeinde" wurde 1996 die erste Kooperation mit dem Kindergarten Großefehn begründet. Kurze Zeit später begann die Zusammenarbeit mit der KGS Großefehn und mit der Leinerschule. Die Einrichtungsleiterin Carola Fischer-Priegnitz formulierte es in dem Konzept, das der erfolgreichen Zusammenarbeit zu Grunde liegt, so: "Wir möchten das Tabu ‚Altenheim‘ weiter aufbrechen und dort beginnen, wo sich weder Vorurteile noch Ignoranz und Gleichgültigkeit niedergelassen haben – bei der Arbeit und im Umgang mit Kindern". Der Kontakt zum Gemeindeleben steht für sie stets hoch im Kurs, zahlreiche Informations- und Vortragsveranstaltungen für Fachkräfte und pflegende Angehörige verzahnen das "drinnen" und "draußen" miteinander. Auch die vielen jahreszeitlichen Feste locken immer zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus Großefehn und der Umgebung in die Einrichtung. Am kommenden Sonntag wird ab 11 Uhr wieder das beliebte Sommerfest mit vielen attraktiven Angeboten und Aktivitäten stattfinden.

Ein besonderes Augenmerk legt Carola Fischer-Priegnitz auf die Arbeit der Ehrenamtlichen, die zahlreich und kontinuierlich unter anderem Bewohnerinnen und Bewohner besuchen, die keine Angehörigen mehr haben oder wenig Kontakt zu ihnen pflegen können. Ein Spaziergang, ein Gespräch – es sind die kleinen Dinge, die häufig große Freude bereiten. "Ich kann nicht oft genug den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer für ihre wertvolle Arbeit danken", so Fischer-Priegnitz und sagt das nicht nur so dahin, sondern drückt ihre Wertschätzung jährlich mit einem Tag des Ehrenamtes aus, an dem die Freiwilligen geehrt werden.

In seinem Grußwort wies Dr. Harald Groth auch auf die schwierigen Rahmenbedingungen in der Pflege in Niedersachsen hin. Seit über sieben Jahren werden Tariflöhne von den Kostenträgern nicht refinanziert. Des Weiteren müssen Kostenträger und Land mehr für qualifizierten Nachwuchs in der Pflege sorgen. Der Gesetzgeber auf Bundesebene muss das Pflegerecht modernisieren, so ist eine Definition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs dringend notwendig, der den realen Hilfebedarf als Maßstab setzt. "Vor dem Hintergrund dieser Mängel im System und der damit verbundenen ständig steigenden Arbeitsbelastung für die in der Pflege hart arbeitenden Menschen, danke ich allen Mitarbeitern dieses Hauses für ihr Engagement, was häufig über das normale Maß hinausgeht. Sie sind diejenigen, die auch dem AWO Wohnpark Großefehn ein "menschliches Gesicht" geben, denn alleine ein gut ausgestattetes Gebäude oder eine hervorragende Konzeption macht keine gute Pflege aus. Es sind immer die Menschen, die diese baulichen oder theoretischen Gegebenheiten mit Leben füllen", so der AWO Bezirksvorsitzende.

Allgemeine Informationen zur AWO Weser-Ems

Die AWO Gruppe Weser-Ems beschäftigt im gesamten Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Weser-Ems rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 60 Einrichtungen der Kinder, Jugend- und Familienhilfe, der Altenhilfe und der Hilfe für Menschen mit seelischen Behinderungen. Der AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. mit seinen 14.000 Mitgliedern, 13 Kreisverbänden und 160 Ortsvereinen wird ehrenamtlich durch den Vorsitzenden Dr. Harald Groth und seine beiden Stellvertreter Dr. Lothar Knippert und Hermann Bontjer geführt. Das operative Geschäft des Vereins und der Gesellschaften leitet Verbandsgeschäftsführer Thomas Elsner zusammen mit den Geschäftsführern Torsten Brandes und Marco Mohrmann.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Hannelore Hunter-Roßmann
(Verbands- und Unternehmenskommunikation)
Tel: 0441/48 01-193 oder 0170/8 35 60 47
hunter-rossmann@zentrale.awo-ol.de

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