AWO Weser-Ems warnt Regierung vor Versagen bei Kita-Ausbau
Die Klientelpolitik für einige Wenige habe für die Gesellschaft als Ganzes alarmierende Auswirkungen. "Die sinnlosen Steuergeschenke treiben die Kommunen in den Ruin, landauf landab fehlt das Geld für den dringend nötigen Ausbau der Kleinkindbetreuung", kritisiert Dr. Groth. "Das ist der Bruch des wichtigsten Wahlversprechens: Die Bildungsoffensive kann so nicht stattfinden."
"Dabei sind mehr und bessere Angebote für die Betreuung und Bildung von Kleinkindern der wichtigste Baustein, um die Chancengerechtigkeit in unserer Gesellschaft zu verbessern, insbesondere für Kinder aus benachteiligten Familien", betont Dr. Groth. Statt ein unnötiges Betreuungsgeld fürs Zuhausebleiben zu diskutieren, müssten die Kommunen finanziell in die Lage versetzt werden, starke Strukturen zu schaffen, die auch die Qualität der Kita-Betreuung verbessern. In der Kampagne "Kinderarmut stoppen", die der AWO Bezirksverband Weser-Ems konzipierte, konnte auf verschiedenen Fachveranstaltungen, unter anderem durch die renommierte Kinderarmutsforscherin Gerda Holz, eindruckvoll nachgewiesen werden, dass Bildung der elementarste Hebel ist, um Kinderarmut nachhaltig zu vermeiden.
Auch im Kampf gegen die Explosion des Niedriglohnsektors müsse die Regierung zu dem stehen, was in der letzten Legislaturperiode beschlossen wurde. "Die anstehende Umsetzung des Mindestlohns in der Pflege wird zur Nagelprobe, ob diese Regierung bereit ist, unsere alternde Gesellschaft zukunftsfähig und menschenwürdig zu gestalten", betont der Vorsitzende der AWO Weser-Ems. "Bildung und Pflege sind die Jobmotoren der Zukunft – um diese Chancen zu realisieren, müssen endlich die richtigen Weichen gestellt werden." Dabei dürfe die Regierung nicht länger klare Zusammenhänge ignorieren: "Lohnarmut führt zu Kinderarmut und mündet in Altersarmut."