AWO Weser-Ems: Bildung und Integration statt Knast und Ausgrenzung

15.01.2008
AWO Weser-Ems: Bildung und Integration statt Knast und Ausgrenzung

Anlässlich der aktuellen Diskussion um eine Verschärfung des Jugendstrafrechtes und die angebliche hohe Gewaltbereitschaft ausländischer Jugendlicher verurteilt die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bezirksverband Weser-Ems e. V. die Sprache, mit der nicht nur in Hessen, sondern inzwischen bundesweit Hass gegen Migranten geschürt wird. "Anstatt sich um eine erfolgreiche Integration zu bemühen, werden Jugendliche mit Migrationshintergrund weiter ins Abseits gestellt", kritisiert Thomas Elsner, Geschäftsführer der AWO Weser-Ems.

Unstrittig sei, so die Auffassung der AWO Weser-Ems, dass jugendliche Straftäter – gleich welcher Herkunft -zur Verantwortung gezogen werden müssen. Dazu sei aber keine Strafverschärfung, geschweige denn die Herabsetzung der Strafmündigkeit notwendig. Vielmehr müsse endlich eine Chancengleichheit im Bildungssystem hergestellt werden, denn "Jugendliche, egal welcher Herkunft, denen die Gesellschaft keine Chance auf Bildung und somit auf Ausbildung und Arbeit bietet, sehen für sich keine Perspektive. Und Perspektivlosigkeit fördert die Gewaltbereitschaft", so Thomas Elsner.

Die Arbeiterwohlfahrt als sozialpolitischer Verband fordert seit Jahren, dass in der frühkindlichen und schulischen Bildung, der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sowie gegen Kinderarmut Konzepte entwickelt werden, die der Perspektivlosigkeit entgegenwirken und die Chancen auf eine umfassende und gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gewährleisten.

Insbesondere die Kinderarmut, so zeigt eine bundesweit bisher einmalige Langzeitstudie der AWO in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) e. V., verursacht schon im Grundschulalter nachhaltig negative Wirkung für den weiteren Lebensweg, sei es im Bereich der Bildung, der Gesundheit oder der Bewältigung von Lebenslagen. "Jeder Cent, der für Prävention, Chancengleichheit und Integration sinnvoll und zukunftsorientiert eingesetzt wird, erspart den Bau von Jugendstrafanstalten oder Forderungen nach einem schärferen Strafrecht und hilft, kostenintensive Jugendhilfemaßnahmen wie Heimunterbringung zu vermeiden ", bekräftigt der Geschäftsführer.

Allgemeine Informationen zur AWO Weser-Ems
Die AWO Gruppe Weser-Ems beschäftigt im gesamten Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Weser-Ems rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 60 Einrichtungen der Kinder, Jugend- und Familienhilfe, der Altenhilfe und der Hilfe für Menschen mit seelischen Behinderungen. Der AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. mit seinen 14.000 Mitgliedern, 13 Kreisverbänden und 160 Ortsvereinen wird ehrenamtlich durch den Vorsitzenden Dr. Harald Groth und seine beiden Stellvertreter Dr. Lothar Knippert und Hermann Bontjer geführt. Das operative Geschäft des Vereins und der Gesellschaften leitet Verbandsgeschäftsführer Thomas Elsner zusammen mit den Geschäftsführern Torsten Brandes und Marco Mohrmann.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

AWO Wohnen & Pflegen Weser-Ems
Hannelore Hunter-Rossmann
(Verbands-und Unternehmenskommunikation der AWO Gruppe Weser-Ems)
Klingenbergstraße 73
26133 Oldenburg
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