AWO Weser-Ems fordert bessere Qualifizierung bei Betreuung für Demenzkranke

25.08.2008
AWO Weser-Ems fordert bessere Qualifizierung bei Betreuung für Demenzkranke
Geringe Ausbildung birgt Gefahren für altersverwirrte Bewohner von Pflegeheimen

Oldenburg. "Im Ansatz gut, in der Ausführung deutlich verbesserungswürdig“, so kommentiert Dr. Harald Groth, Vorsitzender des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems e. V., das mit dem 1. September gültige Programm, mit dem Langzeitarbeitslose zur Betreuung von Demenzkranken in Pflegeheimen eingesetzt werden sollen. Gut daran sei, dass endlich die psychiosoziale Betreuung in diesem Bereich berücksichtigt und dafür Gelder zur Verfügung gestellt werden. Es sei aber genau darauf zu achten, dass diese Stellen dauerhaft und zusätzlich geschaffen werden. Ein Manko sei die dafür vorgesehene Ausbildung von nur 160 Stunden, diese lasse deutlich zu wünschen übrig und berge Gefahren für die von Demenz betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner in den stationären Altenhilfeeinrichtungen. Zu bedenken sei auch, dass nicht jeder für die Betreuung Demenzkranker geeignet ist und kein Zwang auf die Langzeitarbeitslosen seitens der ARGEn ausgeübt werden dürfe.

Was die Ausbildung angeht, kann diese sowohl theoretisch wie praktisch seitens des Trägers durchgeführt, muss aber inhaltlich deutlich erweitert werden. „In 160 Unterrichtsstunden kann keiner qualifiziert Demenzkranke betreuen“, so Torsten Brandes, Geschäftsführer der AWO Wohnen & Pflegen Weser-Ems GmbH, eine Tochtergesellschaft des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems e. V.

Die AWO Wohnen & Pflegen Weser-Ems GmbH bietet seit kurzem in Zusammenarbeit mit dem Oldenburger Unternehmen für Bildung (bfw) eine zertifizierte Weiterbildung zum Pflegeassistenten an, die von den ARGEn und der Agentur für Arbeit sowie den Rentenversicherungen gefördert wird. Diese Weiterbildung beginnt mit einem einmonatigen Vorbereitungskurs, bei dem insbesondere die Eignung der Teilnehmer im Vordergrund steht. Erst wer sich dann freiwillig für die Tätigkeit als Pflegeassistent entscheidet, beginnt eine zehnmonatige Weiterbildung, die in theoretische und praktische Elemente unterteilt ist. „Wir legen als AWO sehr viel Wert auf Qualität und Kompetenz, deshalb sind alle unsere Einrichtungen auch zertifiziert. Das heißt für uns auch, dass wir nur mit qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen arbeiten, um unsere Qualitätsstandards zu halten. Alles andere wäre gegenüber den insgesamt 2000 Bewohnerinnen und Bewohnern in unseren 20 Einrichtungen verantwortungslos“, so Dr. Harald Groth.

Allgemeine Informationen zur AWO Weser-Ems
Die AWO Gruppe Weser-Ems beschäftigt im gesamten Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Weser-Ems rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 60 Einrichtungen der Kinder, Jugend- und Familienhilfe, der Altenhilfe und der Hilfe für Menschen mit seelischen Behinderungen. Der AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. mit seinen 14.000 Mitgliedern, 13 Kreisverbänden und 160 Ortsvereinen wird ehrenamtlich durch den Vorsitzenden Dr. Harald Groth und seine beiden Stellvertreter Dr. Lothar Knippert und Hermann Bontjer geführt. Das operative Geschäft des Vereins und der Gesellschaften leitet Verbandsgeschäftsführer Thomas Elsner zusammen mit den Geschäftsführern Torsten Brandes und Marco Mohrmann.
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