10 Jahre AWO Wohnpark Pewsum

26.09.2013
Tag der offenen Tür mit attraktivem Programm/AWO Weser-Ems Chef Dr. Harald Groth mahnt zielführende Pflegereform an

Dass Jung und Alt gut harmonieren können, das zeigt der AWO Wohnpark Pewsum jeden Tag aufs Neue, denn in dem Gebäude leben nicht nur knapp 80 Seniorinnen und Senioren, sondern tagsüber im hinteren Bereich der Liegenschaft auch die Kinder des Sprachheilkindergartens Pewsum. Diese Konzeption stand zwar ursprünglich nicht auf dem Zettel, aber der Wohnpark Pewsum, der heute zehnjähriges Jubiläum feiern kann, beziehungsweise die dort wohnenden pflegebedürftigen Menschen möchten die Kinder nicht mehr missen.

Im Herbst 2003 zogen die ersten Bewohner in den neu gebauten AWO Wohnpark Pewsum ein, der zunächst für 92 Plätze ausgelegt war. 2005 wurden jedoch in einer großen Umbaumaßnahme im hinteren Teil des Hauses Zimmer aufgegeben und der jetzt benachbarte Sprachheilkindergarten integriert. Heute können bis zu 78 Seniorinnen und Senioren hier leben, sie werden von rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Uhr liebevoll betreut und gepflegt. Mit dem Sprachheilkindergarten ist der Wohnpark in stetiger Kooperation. Bei den jahreszeitlichen Festen und weiteren Veranstaltungen trifft man sich zum Singen, Basteln oder Frühstücken – ein Mehrgenerationenhaus sozusagen. Weitere Kooperationen bestehen mit der Haupt- und Realschule sowie mit dem Gymnasium der Gemeinde.

Im Hinblick auf die politische Diskussion um die Pflege kritisierte AWO Bezirksvorsitzender Dr. Harald Groth in einer kleinen Feierstunde zum zehnjährigen Bestehen des Wohnparks, dass bis heute der Pflegebedürftigkeitsbegriff nicht novelliert ist, es keine nachhaltige Finanzierung und vor allem kein zukunftsfähiges Gesamtkonzept für die Pflege insbesondere auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gibt.

„Die Leistungsverbesserungen im Zuge der letzten Reform für Menschen mit Demenz hätten umfassender und zielführender mit der Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs erreicht werden können. Eine Pflege-Bürgerversicherung könnte nachhaltig und sozial gerecht die Finanzierung einer menschenwürdigen Pflege ermöglichen. Das hat der AWO Bundesverband in einem von ihm in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Gutachten belegt“, erläuterte Dr. Harald Groth in seiner Ansprache. Vor dem Hintergrund der schwierigen Rahmenbedingungen in der Pflege drückte der Bezirksvorsitzende den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Dank und Respekt aus: „Das Engagement, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich in der Pflege und Betreuung der Menschen leisten, ist enorm hoch und verdient die Anerkennung durch die Gesellschaft“.

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