Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Gesundheitszentrums "Lotte-Lemke-Haus"

29.07.2013
Das AWO Gesundheitszentrum für Mütter und Kinder „Lotte-Lemke-Haus in Esens-Bensersiel feierte am Sonnabend sein 25-jähriges Bestehen. Am Vormittag fand ein Festakt mit geladenen Gästen statt, darunter der Vorsitzende des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems, Dr. Harald Groth, die Bundestagsabgeordnete Karin Evers-Meyer, der Landtagsabgeordnete Holger Heymann, Stadtdirektor und Samtgemeindebürgermeister Jürgen Buß sowie Bürgermeister Klaus Wilbers. Ab 13 Uhr öffnete das Haus seine Türen für die interessierte Öffentlichkeit und präsentierte ein attraktives Programm für Groß und Klein.

1988, ein Jahr vor Verabschiedung des damaligen Gesundheitsreformgesetzes, in dem festgelegt wurde, dass die Krankenkassen Vorsorge- und Rehabilitationskuren für Mütter und ihre Kinder als Regelleistung zu erbringen haben, begann das Gesundheitszentrum in Esens-Bensersiel seinen bis heute erfolgreichen Kurbetrieb, dessen Trägerschaft mittlerweile bei der AWO Kinder, Jugend & Familie Weser-Ems GmbH, einer Tochtergesellschaft des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems, liegt.

Auf der Festveranstaltung betonte AWO Bezirksvorsitzender Dr. Harald Groth, dass sich zwar die therapeutischen Ansätze in den vergangenen 25 Jahren ebenso wie die gesetzlichen Grundlagen stetig verändert hätten, gleichwohl jedoch "die Notwendigkeit von Vorsorge- und Rehabilitationskuren für Mütter und Kinder immer den gleichen hohen Stellenwert behalten hat". Letzterer sei nochmals durch die Gesundheitsreform 2007 gesteigert worden, da nun alle Vorsorge- und Reha-Maßnahmen für Mütter und Mutter-/Vater-Kind Pflichtmaßnahmen der Krankenkassen sind und der Grundsatz ambulant vor stationär hier nicht mehr anzuwenden ist. „Gleichwohl ist anzumerken, dass die Bewilligungspraxis der Krankenkassen immer noch zu wünschen übrig lässt“, kritisierte Dr. Harald Groth. In Niedersachsen würden 21 Prozent, bundesweit 19 Prozent aller Anträge auf Mutter/Vater-Kind-Kuren abgelehnt. 69 Prozent (in Niedersachsen 78 Prozent) der abgelehnten Anträge landen im Widerspruchsverfahren, 65 Prozent (in Niedersachsen 69 Prozent) aller Widersprüche sind erfolgreich, so belegen Zahlen des Müttergenesungswerks für das Jahr 2012. Im Laufe des Jahres 2012 wurden neue Richtlinien im Rahmen des Begutachtungsverfahrens erlassen, die die Anzahl der abgelehnten Anträge von noch 35 Prozent im Jahr 2011 deutlich senkte. „Ein erfreulicher Trend“, kommentierte Dr. Harald Groth.

Die Bundestagsabgeordnete Karin Evers-Meyer betonte, auch im Namen des Landtagsabgeordneten Holger Heymann, dass die Kureinrichtung ein wichtiger Wirtschaftsfaktor vor Ort sei und lobte das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit im Interesse der Gesunderhaltung von Müttern und ihren Kindern.

Einrichtungsleiterin Annemarie Richter skizzierte die Historie des Hauses und freute sich insbesondere darüber, dass neben dem 25. Geburtstag der Einrichtung auch einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr 25-jähriges Dienstjubiläum im Lotte-Lemke-Haus feiern können. „Damit zeigt sich auch, dass die Stimmung hier im Hause nicht nur für unsere Gäste, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervorragend ist“, so Annemarie Richter, die selbst 25 Jahre in der Kureinrichtung arbeitet und diese seit 1999 leitet. Sie wies auch auf die jüngsten umfangreichen Umbaumaßnahmen in 2011 hin, bei denen rund eine Million Euro in das Lotte-Lemke-Haus investiert wurden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Angebotspalette des Hauses erweitert.

Der Alltag mit seinen vielfältigen Anforderungen hinterlässt bei Müttern Spuren. Stress und Belastung zehren an den Kräften. Die Folgen sind gesundheitliche Beeinträchtigungen und diverse Erkrankungen. Auch viele Kinder sind gesundheitlich belastet und leiden an allergischen Reaktionen, chronischen Erkrankungen oder Entwicklungsstörungen. Im „Lotte-Lemke-Haus“ können Mütter und Kinder einerseits bestehende Erkrankungen lindern, nach überstandenen Erkrankungen genesen und andererseits drohenden Erkrankungen vorbeugen. Das „Lotte-Lemke-Haus“ hat sich auf psychosomatische und psychovegetative Erkrankungen, Erkrankungen der Atmungsorgane, degenerativ-rheumatische Erkrankungen und Hauterkrankungen spezialisiert.

Namensgeberin des AWO Gesundheitszentrums ist Lotte Lemke, die jahrelang Geschäftsführerin und von 1965 bis 1971 Vorsitzende der AWO war und auch den Aufbau des Deutschen Müttergenesungswerks nach dem Zweiten Weltkrieg aktiv gestaltete. Sie verstarb 1988, im Eröffnungsjahr des „Lotte-Lemke-Hauses“ in Esens-Bensersiel.

Bildinformation:
Von links nach rechts: Dr. Lothar Knippert (stellv. Vorsitzender AWO Bezirksverband Weser-Ems), MdL Holger Heymann, Einrichtungsleiterin Annemarie Richter, MdB Karin Evers-Meyer, Dr. Harald Groth (Vorsitzender AWO Bezirksverband Weser-Ems), Bürgermeister und Stadtdirektor Jürgen Buß, stellv. Einrichtungsleiterin Rita Eden, Bürgermeister Klaus Wilbers.

[Zurück zur Übersicht]

Material

Zum Vergrößern auf das Bild klicken.