AWO Weser-Ems: Ein starker Sozialstaat ist wichtiger denn je

16.07.2009
"Gerade in der Wirtschaftkrise zeigt sich, dass ein starker Sozialstaat mehr denn je gebraucht wird. Gerade jetzt brauchen wir den Konsens aller politischen und gesellschaftlichen Akteure, dass die Kosten der Krise solidarisch zu tragen sind", erklärt der AWO Bezirksvorsitzende Dr. Harald Groth anlässlich der heutigen Verabschiedung des Sozialberichts 2009 durch das Bundeskabinett.

Für den Zusammenhalt der Gesellschaft ist ein starker Sozialstaat die Basis. Um soziale Ungerechtigkeiten zurückzudrängen, die Finanzmärkte zu kontrollieren und die Sozialversicherungen langfristig zu finanzieren und auszugestalten, fordert die AWO weitere Kraftanstrengungen von allen politischen Ebenen:

„Der Kampf gegen die Armut in unserer Gesellschaft muss endlich eine höhere politische Priorität haben“, so Dr. Groth. Es sei erwiesen, dass die Sozialhilfesätze und die Grundsicherungsleistungen nicht dem notwendigen Existenz- und Kulturminimum entsprechen und deshalb angehoben werden müssen. „Zur Bekämpfung der Armut, in der weit mehr als 2 Millionen Kinder bundesweit aufwachsen, fordern wir die Umsetzung unseres gestuften Modells einer Kindergrundsicherung für alle Kinder.“

Darüber hinaus müsse Arbeit so bezahlt werden, dass Vollerwerbstätige davon ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass in Deutschland Millionen Menschen in Mini-, Teilzeitund Leiharbeitsverhältnissen arbeiten, die nur durch die Aufstockung mit Sozialleistungen das Existenzminimum sichern. Wer gesetzliche Mindestlöhne verweigert, verkennt, dass Lohnarmut zu Kinderarmut führt und in Altersarmut mündet, betont der AWO Bezirksverband und verweist in diesem Zusammenhang auf seine Kampagne www.kinderarmut-stoppen.de.

Die Sozialversicherung muss in allen Zweigen solidarisch gestaltet werden und mittelfristig zu einer Bürgerversicherung ausgebaut werden, in die alle Einkommensarten einbezogen sind und in die alle Versicherten gemäß ihrer Leistungsfähigkeit Beiträge einbezahlen.

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat deutlich gezeigt: Ohne regulierende Maßnahmen des Staates geht es nicht. Die ungezügelten freien Kräfte des Marktes sind nicht in der Lage, den Missbrauch von Marktfreiheit zu verhindern und dem rücksichtlosen Profitstreben einen Riegel vorzuschieben.

Allgemeine Informationen zur AWO Weser-Ems
Die AWO Gruppe Weser-Ems beschäftigt im gesamten Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Weser-Ems rd. 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 60 Einrichtungen der Kinder, Jugend- und Familienhilfe, der Altenhilfe und der Hilfe für Menschen mit seelischen Behinderungen.

Der AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. mit seinen 14.000 Mitgliedern, 13 Kreisverbänden und 160 Ortsvereinen wird ehrenamtlich durch den Vorsitzenden Dr. Harald Groth und seine beiden Stellvertreter Dr. Lothar Knippert und Hermann Bontjer geführt. Das operative Geschäft des Vereins und der Gesellschaften leitet Verbandsgeschäftsführer Thomas Elsner mit den beiden Geschäftsführern Torsten Brandes und Marco Mohrmann.

Bei Fragen und für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Hanna Naber
Verbandsreferentin
Tel: 0441/48 01-254 oder 0173/20 49 620
E-Mail: naber@zentrale.awo-ol.de
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