AWO fordert Strom-Sozialtarif beim Energieversorger EWE!

19.11.2012
Vor dem Hintergrund der aktuellen Strompreiserhöhung der EWE fordert die AWO Weser-Ems die EWE auf, einen Sozialtarif einzuführen, bei dem eine noch zu definierende Menge Strom, für Bedürftige kostenlos oder zu einem vergünstigten Preis zu gewähren ist. „Strom ist elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge“, so Dr. Harald Groth, Vorsitzender des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems und ergänzt  „rund 600.000 Haushalten pro Jahr wird der Strom abgestellt, weil sie die Rechnungen ihrer Energieversorger nicht bezahlen können“. Die AWO Weser-Ems wird des Weiteren auf der am kommenden Wochenende stattfindenden AWO Bundeskonferenz bezüglich der Einführung eines Strom-Sozialtarifes einen Initiativantrag einbringen, damit bundesweit Sozialtarife eingeführt werden. Darin wird neben der Einführung eines Sozialtarifes auch die Beschränkung der Besonderen Ausgleichsregelung bei der EEG Umlage nur für die Betriebe gefordert, die einem international hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt sind. Außerdem sollen die Stromkosten bei einer Neuberechnung des Regelsatzes für Hartz-IV-Empfänger realistischer berücksichtigt werden.

Als Hauptverursacher für die Preiserhöhung nennt die EWE die Umlagen für den Ausbau der erneuerbaren Energien. „Hier ist bei der Verabschiedung des EEG-Gesetzes nicht darauf geachtet worden, dass diese Erhöhungen für sozial Schwächere nicht auffangbar sind“, kritisiert der AWO Bezirksvorsitzende. Die angebliche Möglichkeit durch Verhaltensänderungen Stromeinsparungen von bis zu 30 Prozent und damit die erhöhten Kosten zu kompensieren, so wie der Bundesumweltminister dieses jüngst propagierte, hat eine Untersuchung des ARD-Politikmagazin "Report Mainz" widerlegt. Maximal 15 Prozent bis 20 Prozent an Energieverbrauch ließe sich vielleicht einsparen, so das Politikmagazin. Dieses erfordere aber auch die Anschaffung von neuen Haushaltsgeräten, für die die Betroffenen aber gar keine Mittel zur Verfügung haben. „Wir als AWO fordern, dass künftig bei allen Gesetzgebungen die sozialen Folgen zu untersuchen und zu berücksichtigen sind. Was dabei heraus kommt, wenn das nicht getan wird, zeigt sich an der aktuellen Strompreiserhöhung der EWE überdeutlich“, erläutert Dr. Harald Groth.

Hier finden Sie den Initiativantrag der AWO Weser-Ems für die AWO Bundeskonferenz.

Kontakt:

AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V.
Elisabeth-Frerichs-Haus
Hannelore Hunter-Roßmann
Klingenbergstraße 73
26133 Oldenburg
Telefon: 04 41/48 01-1 93
Mobil: 01 70/8 35 60 47
hunter-rossmann@bv.awo-ol.de

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