AWO Weser-Ems warnt neue Regierungskoalition vor Auswirkungen von Sozialkürzungen

01.10.2009
Oldenburg. "Lohnarmut führt zu Kinderarmut und mündet in Altersarmut", betont Dr. Harald Groth, Vorsitzender des AWO Bezirksverbandes Weser- Ems e. V. "Leider muss man befürchten, dass die neue Regierungskoalition nicht die dringend notwendigen Konsequenzen aus dieser Tatsache zieht." Insbesondere im Kampf gegen die Armut von mehr als 2 Millionen Kinder in Deutschland, warnt der AWO Bezirksverband davor, dass die Kinder von Langzeitarbeitslosen und unterstützungsbedürftigen Alleinerziehenden noch weiter ausgrenzt werden, indem die Hartz IV-Sätze für Kinder unverändert bleiben und somit die Zugänge zu Betreuung und Bildung von der Krippe bis zur Uni weiter verschlechtert werden. Mit der Kampagne "Kinderarmut stoppen", die der AWO Bezirksverband seit Mai führt, und die durch die verschiedenen Fachveranstaltungen deutlich gemacht habe, dass Kinderarmut auch aus ökonomischen Gründen Einhalt geboten werden muss, habe man ein Zeichen gesetzt.

"Der Sparzwang und die teuren Wahlversprechen für die Wirtschaft und Bessergestellte geben leider jeden Anlass zu der Befürchtung, dass die Armutsstrukturen weiter verfestigt werden, statt insbesondere die Kinder aus einer aussichtslosen Spirale von "Sozialamtskarrieren" herauszuholen", erläuterte Dr. Groth. Dagegen sei eine stärkere Förderung insbesondere auch für den Übergang von der Schule in den Beruf dringend nötig - im Interesse des Arbeitsmarktes wie der Jugendlichen und der gesamten Gesellschaft.

Im Kampf gegen Mini-Löhne, von denen Millionen Menschen trotz harter Arbeit nicht leben können, müsse klar sein: "Wenn Leistung sich lohnen soll, muss auch FDP-Chef Westerwelle für die Einführung des Mindestlohns in der Pflege sein", so der AWO Bezirksvorsitzende. In diesem Sinn erwartet er, dass auch der künftige Arbeitsminister dem Vorschlag der Kommission zur Festsetzung eines Mindestlohns in der Pflege folgen wird. Zur Bekämpfung der teilweise unzumutbaren Arbeitsbedingungen durch die zunehmende Privatisierung im Pflegebereich, in dem mehr als 800.000 Menschen beschäftigt sind, hat sich die AWO federführend für die Aufnahme der Branche in das Entsendegesetz eingesetzt. Dieser Erfolg steht nun unter der neuen Regierungskoalition möglicherweise auf der Kippe.

Auch im Gesundheitswesen sei angesichts der Wahlaussagen der neuen Regierungskoalitionäre eine weitere Privatisierungswelle zu befürchten. "Damit ist/wäre der Weg in die Zweiklassenmedizin vorgezeichnet", warnt Dr. Harald Groth.

Allgemeine Informationen zur AWO Weser-Ems

Die AWO Gruppe Weser-Ems beschäftigt im gesamten Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Weser-Ems rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 60 Einrichtungen der Kinder, Jugend- und Familienhilfe, der Altenhilfe und der Hilfe für Menschen mit seelischen Behinderungen. Der AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. mit seinen 14.000 Mitgliedern, 13 Kreisverbänden und 160 Ortsvereinen wird ehrenamtlich durch den Vorsitzenden Dr. Harald Groth und seine beiden Stellvertreter Dr. Lothar Knippert und Hermann Bontjer geführt. Das operative Geschäft des Vereins und der Gesellschaften leitet Verbandsgeschäftsführer Thomas Elsner zusammen mit den Geschäftsführern Torsten Brandes und Marco Mohrmann.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V.
Hannelore Hunter-Rossmann
(Referentin für Verbands- und Unternehmenskommunikation)
Elisabeth-Frerichs-Haus
Klingenbergstraße 73
26133 Oldenburg
Telefon: 04 41/48 01-193
Mobil: 01 70/8 35 60 47
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