Inklusion in Donnerschwee erlebbar machen!

27.04.2012
Vier Projektpartner sehen ehemaliges Kasernengelände als mögliches Modellprojekt für gleichberechtigte Teilhabe.

Oldenburg. In der heutigen Sitzung des Sozialausschusses stellten die AWO Trialog Weser-Ems, die Gemeinnützigen Werkstätten, die Volkshochschule Oldenburg und die Stadtverwaltung mit dem Behindertenbeirat ihre Konzeption für das Projekt Inklusion – ein Netzwerkbüro – im Stadtteil Donnerschwee vor. Paul Behrens und Ludwig Eiben vom AWO Bezirksverband Weser-Ems, Gerd Wessels von den Gemeinnützigen Werkstätten, Claudia Grove von der Volkshochschule Oldenburg sowie Dagmar Sachse, Sozialdezernentin der Stadt Oldenburg, und Monika Klumpe vom Behindertenbeirat sehen ein Inklusionsprojekt in Donnerschwee mit der zukünftigen Wohnbebauung des Kasernengeländes modellhaft für Oldenburg. In dem Stadtteil sollen Wohnen, Arbeit, Bildung, Freizeit und Kultur in allen Lebensbereichen barrierefrei und inklusiv breit mit Bevölkerungsgruppen diskutiert und die Ergebnisse später umgesetzt werden.

Für das Projekt wird der Bereich des Stadtteiles Donnerschwee von der Nadorster Straße über die Donnerschweer Straße hin zur Nordtangente definiert, das Gelände der Kaserne liegt somit zentral im Projektgebiet. Die Konzeption des Projektes ist auf vier Jahre angelegt. In einem zu installierenden Netzwerk-Büro sollen in einem ersten Schritt die entsprechenden Voraussetzungen und Strukturen geschaffen werden, die Netzwerkgruppen initiiert und Fachvortragsreihen vorbereitet werden. Hierbei soll ein Netzwerkkoordinator oder eine -koordinatorin Konzepte in den Handlungsfeldern Wohnen, Arbeit, Bildung, Barrierefreiheit sowieFreizeit/Kultur entwickeln. Vereine Institutionen, Unternehmen/Einzelhandel, Bildungseinrichtungen, Beratungsstellen werden zu Veranstaltungen eingeladen. Für die Projektpartner ist es wichtig, dass ein Mix aus vielen Gruppierungen entsteht, der an dem Projekt beteiligt wird. Ziel ist, das Bewusstsein der Menschen für die Inklusion zu stärken und eine veränderte Haltung gegenüber Menschen zu bewirken, die nicht ohne Unterstützung gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Die Ergebnisse werden selbstverständlich dokumentiert und der Stadtverwaltung und möglichen Investoren zur Umsetzung vorgelegt. Finanziert wird das Netzwerkprojekt jeweils anteilig über die Projektpartner mit einem noch nicht bewilligten Zuschuss der Aktion MenschStiftung, so Paul Behrens.

Für die einzelnen Handlungsfelder stellte Gerd Wessels die Eckpunkte vor: Für den Bereich Arbeit soll in Zusammenarbeit mit ortsansässigen Unternehmen und Kleingewerbebetreibern erörtert werden, wie sich Arbeitsplätze für Menschen mit Assistenzbedarf schaffen lassen. Im Segment Wohnen soll mit Architekten und den Wohnungsbaugesellschaften die Wohnqualität erörtert werden. Ziel ist es, die Lebensqualität bezüglich der Betreuung von Kindern und der Versorgung hilfebedürftiger Menschen zu steigern. Was die Barrierefreiheit angeht, muss erarbeitet werden, wie sowohl bauliche aber auch sprachliche, optische oder kulturelle Barrieren abzubauen sind. Die Regelbetreuung in Kitas und Schulen ist ein wichtiges Element im Bereich Bildung, genauso wie die Teilhabe von Jugendlichen und Erwachsenen in allen Bildungsinstitutionen. Die Teilnahme aller Bürgerinnen und Bürger an Freizeitveranstaltungen und Kultur und dort stattfindenden Begegnungen von Menschen ohne und mit Behinderung sind wesentliche Voraussetzungen für ein inklusives Quartier.

Aus Sicht der Projektpartner kann das Gesamtvorhaben ein hervorragendes Modellprojekt werden, um zivilgesellschaftlich ein gemeinsames Miteinander im Sozialraum zu schaffen,die Haltung der dort lebenden Menschen in Bezug auf den Inklusionsgedanken zu stärken und die Lebensqualität im Stadtteil wesentlich zu erhöhen.

Die Kommunen sind letztlich in einem erheblichen Maße für die Umsetzung von Inklusion verantwortlich. Die Träger der Freien Wohlfahrt und darüber hinaus die Kirchen, weitere Vereine, Verbände, Institutionen und Unternehmen können hilfreich und kompetent unterstützen, so wie hier für den Stadtteil Donnerschwee.

Bei Fragen wenden Sie sich gern an:

Hannelore Hunter-Roßmann
Referentin für Verbands- und Unternehmenskommunikation

AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V.
Elisabeth-Frerichs-Haus
Klingenbergstraße 73
26133 Oldenburg
Telefon: 04 41/48 01 – 1 93
Telefax:04 41/48 01 – 464
Mobil: 01 70/8 35 60 47
hunter-rossmann@bv.awo-ol.de

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