Betreuungsgeld ohne Weitsicht beschlossen!

10.11.2011
"Der Beschluss der Bundesregierung ab dem Jahr 2013 ein Betreuungsgeld für diejenigen Familien zu zahlen, die ihre Kinder nicht in eine Kinderkrippe geben, entbehrt jeder fachlichen und pädagogischen Grundlage", kritisiert Dr. Harald Groth, Vorsitzender der AWO Weser-Ems, die zusammen mit ihren Gliederungen rund 40 Kindertagesstätten im Raum Weser-Ems betreibt.

Jüngste Studien haben ergeben, dass Kinder, die mit einem Jahr in eine Krippe gehen, länger die Schule besuchen und damit auch einen höheren Bildungsstand erreichen. "Das ist das, was insbesondere Kinder aus bildungsfernen Familien brauchen und das braucht auch die Gesellschaft vor dem Hintergrund des durch den demografischen Wandels verursachten Fachkräftemangels", betont Dr. Harald Groth. Wer auf der einen Seite das Elterngeld für Hartz IV Empfänger streiche und sich nun mit dem Betreuungsgeld aus der Verpflichtung ab 2013 für Unter-Dreijährige einen Krippenplatz vorzuhalten, versuche freizukaufen, der nimmt in Kauf, dass Integration erschwert und Bildungschancen vertan werden.

"Die Nachfolgekosten für schlechte Integration und keine oder niedrige Bildungsabschlüsse werden im Rahmen der Jugendhilfe Jahre später drastisch steigen. Von einer verantwortungsvollen Bundesregierung, die diese Fakten kennt, hätte man mehr Weitsicht sowie mehr Unterstützung von Integration und früher Bildung erwarten dürfen", so der AWO Bezirksvorsitzende.

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