AWO: Schlechte Bezahlung Grund für Fachkräftemangel im Pflegebereich!

05.07.2011
Jeder zweite Bürger (54 Prozent) ist laut AWO Sozialbarometer der Meinung, dass die Bezahlung in Pflegeberufen attraktiver werden müsse, damit sich mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Pflegebereich entscheiden. "Der Handlungsdruck, den Pflegeberuf interessanter zu gestalten ist immens", betont AWO Bezirksvorsitzender Dr. Harald Groth. Im Jahr 2030 wird es in der Bundesrepublik rund 3,4 Millionen Pflegebedürftige geben. Doch schon heute herrscht im Pflegebereich ein eklatanter Fachkräftemangel. "Umso wichtiger ist es unter anderem, den vereinbarten Mindestlohn in der Pflege überall durchzusetzen, die Refinanzierung der pflegerischen Dienstleistungen zu verbessern und vor allem endlich Tariflöhne anzuerkennen", so Dr. Groth. Mit der Veranstaltungsreihe "Der Pflege geht die Puste aus" hatte der AWO Bezirksksverband Weser-Ems erst kürzlich auf die Verwerfungen insbesondere auch in Niedersachsen hingewiesen. In Niedersachsen liegen die Pflegesätze nachweislich am unteren Rand im Vergleich zu anderen Bundesländern, Tariflöhne werden nur unzureichend refinanziert, was zu einem immensen Druck auf die Löhne führt.

Abgesehen von den 54 Prozent der Bürger, die sich für eine bessere Bezahlung aussprachen, gaben 15 bzw. 16 Prozent an, die Arbeitsbelastung und die gesellschaftliche Anerkennung als unattraktiv wahrzunehmen. Nur sechs Prozent der Befragten sprachen sich für eine Änderung der Arbeitszeiten - in fast allen Pflegeberufen wird im Schichtsystem gearbeitet - aus.

Um die Situation der Pfleger und der zu Pflegenden zu verbessern und dem Fachkräftemangel zu begegnen, entwickelte die AWO kürzlich gemeinsam mit der Vereinten Dienstleistungsgesellschaft ver.di ein Memorandum über "Perspektiven für die Pflege älterer Menschen in Deutschland". Darin fordern AWO und ver.di unter anderem deutlich verbesserte Bedingungen für die Pflege.

Die AWO fragte 1.000 Menschen: Was muss sich Ihrer Meinung nach vor allem ändern, damit eine Ausbildung im Bereich Pflege für junge Menschen attraktiver wird? Detaillierte Ergebnisse und Grafiken der TNS Infratest unter: www.awo-sozialbarometer.org  

Die Studie wurde von TNS-Infratest durchgeführt.

Kontakt:

AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V.
Hannelore Hunter-Roßmann
Klingenbergstraße 73
26133 Oldenburg
Telefon: 04 41/48 01-1 93
hunter-rossmann@zentrale.awo-ol.de

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